Decarbonization Initiative NEWS PORTAL

Informeller Austausch der DI gibt Ausblick auf Kernthemen für 2024.

Das ehemalige Deponiegelände Georgswerder versorgt heute 4.000 Hamburger Haushalte mit Strom aus erneuerbaren Energien.

Bei einem informellen Austausch haben die Mitglieder der Decarbonization Initiative Ende 2023 die Weichen für gemeinsame Projekte in 2024 gestellt. Dabei wurden noch einmal die wichtigsten Kernthemen aufgegriffen. 

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Insbesondere für den Mobilitätsbereich (PKW/LKW, Schienenverkehr, Luftfahrt, Schifffahrt) sowie im Bausektor werden die nächsten fünf bis zehn Jahre hinsichtlich der anstehenden Transformation entscheidend. Dabei ist der Übergang bestehender Industrien vom fossilen hin zum grünen Zeitalter genauso wichtig wie die Entwicklung neuer grüner Infrastrukturen. 

Die erfolgreiche Dekarbonisierung der wichtigsten Wirtschaftszweige ist notwendig, um die hohen Klimaverpflichtungen weltweit einzuhalten. Gleichzeitig werden innovative Technologien dazu beitragen, bestehenden Wohlstand zu erhalten und zu steigern. Über die Wichtigkeit dieser Ziele der industriellen Dekarbonisierung besteht unter den Teilnehmer:innen der DI breiter Konsens sowie der Wille zur Zusammenarbeit. Schließlich sind erhebliche Weichenstellungen in allen Branchen erforderlich, um die Transformation erfolgreich zu gestalten.

Doch selbst bescheidene Übergangsszenarien erfordern die Überwindung mehrerer Engpässe. Mögliche Engpässe umfassen Landverfügbarkeit, Energieinfrastruktur, Produktionskapazität, Erschwinglichkeit für Verbraucher, Investitionsbereitschaft und Materialverfügbarkeit. Die Einführung von grünem Wasserstoff steht vor großen Herausforderungen, vor allem aufgrund des Infrastrukturbedarfs und der hohen Investitionen, die für eine groß angelegte Einführung erforderlich sind. Für die meisten Energiewendetechnologien werden seltene Materialien benötigt, wobei sowohl Elektrofahrzeuge als auch die Windenergieerzeugung stark von Materialengpässen betroffen sind.1)

Um das Netto-Null-Ziel zu erreichen ist in allen Wirtschaftsbereichen ein ganzheitlicher Ansatz notwendig, von der Energieerzeugung bis zur Produktion. Maßnahmen zur Emissionsreduzierung müssen daher systemübergreifend gemeinsam erfolgen. Beispielsweise führen Elektrofahrzeuge nur in dem Maße zu einer Gesamtemissionsreduzierung, wie eine emissionsarme Stromproduktion erreicht wird.

Die Raffinerie Heide geht durch Windkraftanlagen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff neue Wege in Richtung Klimaneutralität.

Die Energiewende ist in vollem Gange, aber wie schnell sie in den kommenden Jahrzehnten vorankommt, ist schwer vorherzusagen. Entscheidungsträger in Regierung und Wirtschaft stehen vor einer herausfordernden Zeit, um den geeigneten Energiemix für die Zukunft zu entwickeln.

Bei dem informellen Austausch haben die aktuellen Mitglieder der DI ihre derzeitigen Leuchtturm-Projekte vorgestellt. Folgende Themenfelder wurden dabei nach intensiver Diskussion herausgestellt: 

Mobilität

In der Smart City ermöglichen autonome Konzepte die effiziente Vernetzung verschiedener Mobilitätsangebote.

Angesichts einer nach wie vor ausbaufähigen Bahn-Infrastruktur wird die Individualmobilität keinesfalls an Bedeutung verlieren. Für eine nachhaltige Mobilität ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie die Entwicklung preiswerter E-Fahrzeuge unbedingt notwendig. 

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Zukunftsfähige Mobilitätskonzepte in den Städten sollten dem Fahrrad deutlich mehr Raum geben und den öffentlichen Personennahverkehr auf klimaneutrale Antriebe umzustellen – ggf. unter Einsatz neuer autonomer Konzepte. Der besseren Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger – physisch sowie digital – kommt eine außerordentliche Bedeutung zu. Essenziell ist zudem der Umbau der Mobilität in der Landwirtschaft auf klimaneutrale Antriebe, der anders erfolgt als der in den Städten. Der Einsatz von nachhaltigen Biokraftstoffen – idealerweise von den Landwirten selbst produziert – kann hier entscheidend zur Problemlösung beitragen.

Ausbau der Radwege verbessert individuelle Mobilität.

Der vollelektrische Ridepooling-Service MOIA ergänzt den ÖPNV.

Bauwirtschaft
Bezahlbarer Wohnraum und nachhaltige Energieträger prägen den Städtebau der Zukunft.

Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums bei gleichzeitiger Dekarbonisierung des Wärmebedarfes stellt für die Baubranche angesichts gestiegener Kosten für nahezu alle Baumaterialien eine große, in Teilen existenzielle Herausforderung dar. 

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Der Einsatz von Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen kann einen nachhaltigen Standard im Wohnungsbau schaffen. Durch den Einsatz von Smart-Home-Technologien mit dynamischen Stromtarifen können weitere Kosten gesenkt werden. Konsens besteht auch darüber, dass es für Bestandsimmobilien zusätzlicher Initiativen bedarf, um den Energieverbrauch zu reduzieren und darüber den enorm gestiegenen Nebenkosten entgegenzuwirken. 

Nachhaltige Bauweisen können alternative Wohnmodelle ökologisch gestalten.
Smart-Home-Technologien prägen individuelle Bauformen.

Bis zur Auftaktveranstaltung im Sommer 2024 arbeiten die verantwortlichen Teams in den Unternehmen an konkreten Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Beim geplanten DI Event in Hamburg sollen auf dieser Grundlage konkrete Projekte initiiert werden.

1) Quelle: McKinsey Energy Solutions’ Global Energy Perspective 2023.

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